Donnerstag, 20. September 2007

Mitternacht wird das Licht ausgemacht

Meine Vorfreude vor der ersten wirklichen Nacht im Freien war groß. Ich wollte sie erleben. Bei der Party sein, wo niemand vor 4 ins Bett geht, Leute ins Waschbecken pinkeln und Alkoholleichen verteilt über den Raum liegen. Am Samstag sollte es dann endlich losgehen. Ich hatte mich mit Simon, den ich übers Internet kennengelernt hatte, verabredet und wir machten uns vollgepackt mit deutscher Qualität auf den Weg durch die Nacht. Schnell wurden noch zwei überdimensionale Kaffeebecher besorgt und ab ging es in den Bus. Der Kaffee war sehr kalt und gerade deshalb hat er sehr gut geschmeckt. Mit Alkohol ist das hier nämlich so ne Sache. Den gibt’s, wie in Finnland, nur in sogenannten Liquor Stores zu kaufen und man darf ihn „offiziell“ nicht auf der Straße trinken. Aber was man darf und trotzdem sein lässt, steht in einem anderen Buch. Ich hätte auch nie gedacht, dass die Canadier das so genau nehmen. Ein Sechserträger kostet übrigens 12 Dollar und von Humpen haben die hier auch noch nichts gehört.
Wir machten uns also auf den Weg zu einer in der Nähe liegenden Universitäten. Simon Fraser University oder kurz SFU. Was uns gleich zum Anfang auffiel war das alle Leute die wir trafen ziemlich jung waren. Orientierungswoche und alle 18jährigen sind natürlich am Start. Mit solchen Leuten zu reden gestaltet sich meistens ziemlich einfach und kann durchaus stupide sein. Und ich steh mittendrin und fühle mich wie Abe Simpson. In diesem aussichtslosen Gefühlszustand half nur eine Waffe. Das wusste ich sofort. Also griff ich in meinen Rucksack und machte mir gemütlich eine gut gekühlte Dose auf. Als ich dann da so auf dem Campus zwischen all den jungen Hüpfern saß, kamen sie auf einmal an. Ich konnte meinen Ärger kaum in Worte fassen und meine einzige Taktik war einen auf doofen Ausländer zu machen. Einmal die Hosen anhaben, seine dicken Eier fassen und einen auf Park Ranger machen. Studenten der höheren Semester patrouillieren als Sicherheitsleute über den Campus und mahnen jeden der eine Ordnungswidrigkeit begeht. Öffentlich Alkohol trinken gehört natürlich dazu. Genauso wie ohne Begleitung in Gebäude nach Parties zu suchen. „How is it to be a dick?“, habe ich da mal eine junge Dame gefragt, nachdem die mein deutsches Bier ausschütten wollte.
Jeder von diesen Park Rangern hat seinen Bereich für den er Zuständig ist. Die laufen dann solange rum und nerven die Leute, bis jeder ins Bett gegangen ist. Da kann es schon mal vorkommen, dass die in Schlafanzug vor dir stehen. Zudem gibt’s noch so ne Semi-Polizisten die überall rumlaufen. Ich kam mir vor wie in 1984. Alles wäre ja auch gar nicht so schlimm, aber die beenden dann noch alle guten Parties um Mitternacht. Wenn man nicht springt kann man sich woanders sein Zimmer suchen. Oh wie hab ich mich da nach den deutschen Studentenwohnheimen gesehnt und sehnsüchtig an Finnomansen gedacht…Nächstes Wochenende gehe ich in die City und komme erst um 5 nach Hause. Was für ein scheiß System! Ich hatte trotzdem meinen Spaß und hoffe die Leute wachen irgendwann auf. Ziemlich fadenscheinig dass man Alkohol kaufen, trinken und saufen kann, aber keiner darf es wissen. Unfassbar.



Schöner Pulli

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh mann.. und das wollen Studenten sein?? Ich glaub du musst denen ma zeigen, wie man richtig feiert!! ;)
Ganz lieben Gruß nach ganz weit weg!
Ich hab dich lieb, deine Schwester

Christian hat gesagt…

Ey Flex mann!

Hoer auf dich zu beschweren, mann. Du machst doch dein Praktikumssemester in Kanada. Also lass das saufen, das feiern, das rumhuren. Such dir nen Job!

Anonym hat gesagt…

I am not sure why I have come to love swarovski so much maybe because it is Austrian and I love Austria!


[url=http://www.buyswarovski.net/ringe.html]swarovski ringe[/url]