Montag, 27. August 2007

Vancouver

Die Businessklasse sieht echt beeindruckend aus. Die Sessel sind so riesig, das selbst überdimensionale Menschen kein Problem beim Reisen haben sollten. Die haben sogar ne persönliche Fussablage. Was für ein Komfort. Meine Sitznummer befindet sich fast ganz hinten. Neben mir sitzt natürlich ein Pärchen. Sie müssen aufstehen um mich durchzulassen. Sie hat wunderschöne kurze blonde Haare und trägt ein schwarzes Kleid. Als sie aufsteht kann man fast ihre Nippel sehen. Aber nicht das ich hingesehen hätte. Ihre Gesichtszüge sehen ganz und gar nicht amerikanisch aus. Ich tippe auf Osteuropa. Der Mann hat markante Gesichtszüge. Sein T-Shirt presst sich an seinen wohlgeformten Oberkörper an. Er sieht fast so aus wie einer dieser Holzfäller aus dem Fernsehen. In windiger Eile schwingen sie die Axt von über Kopf aus auf den auf dem Boden liegenden Baumstamm. Typisch amerikanisch. Seit der Kindheit wird den Kinder beigebracht schneller und besser als der andere zu sein. Knirpse spielen um Baseballmeisterschaften und ganz Amerika kann per TV live dabei sein. Und damit auch für jeden Menschen etwas zum sich messen dabei ist werden gleich ganz tolle Sportarten erfunden. Buchstabieren für die Schlauen, Hundeweitsprung für die Tierliebhaber, Wettfischen für die Geduldigen, Schönheitswettbewerbe für die Dummen oder Bäume fällen für die Naturverliebten.

Nachdem Essen merke ich zum ersten Mal, dass das Pärchen deutsch spricht. Der Akzent ist nicht zu überhören. Meine erste Vermutung bestätigt sich dann später. Sie kommen aus der Schweiz und fahren zum Campen nach Canada. Er hat schon die komplette Route ausgewählt und zeigt sie mir vorfreudig auf der Karte. Rund um Vancouver sind die schönsten Seen und Berge ausgewählt. In der Stadt seien sie wahrscheinlich nur am ersten und am letzten Abend. Der Reiseführer zeigt welch schöne Wildnis Canada hat und ich spüre wie sehr ich einmal diese wunderschönen Orte live erleben möchte. Ich weiß zwar nicht wann, aber es wird passieren.

Zum Glück gibt es an Bord von British Airways viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Sie ist in dem Sitz vor dir eingebaut. Es ist ein kleiner Bildschirm der viele Möglichkeiten bietet. Musik hören, Nachrichten, Serien oder Filme anschauen. Ich entscheide mich für die Filme. Dank 300, Shrek 3 und Das Leben der Anderen vergeht die Zeit wie im Fluge. Ich kann zum Glück auch ein wenig schlafen. Das liegt bestimmt daran, das ich letzte Nacht nur drei Stunden geschlafen habe.

Die Landung bahnt sich an und ich kann mir einen ersten Eindruck von oben machen. Vancouver sieht genauso wie eine amerikanische Stadt aus. Viele Einfamilienhäuser und quadratisch angeordnet. Die Sonne scheint und lässt die Stadt noch schöner aussehen. Als wir kurze Zeit später gelandet sind, merke ich wie erschöpft ich bin. Ich kämpfe mich zur Gepäckausgabe vor und sehe wie die Gepäckstücke vom Laufband genommen werden und immer mehr Leute den Flughafen Richtung Ausgang verlassen. Nach einer halben Ewigkeit bekomme ich langsam Angst um mein Gepäck. Der Gang zur Information gibt mir die Sicherheit. Mein Rucksack mit meinen Klamotten und dem Schlafsack ist immer noch in London und ich bekomme ihn wahrscheinlich erst morgen. Langsam verlasse ich den Flughafen, setze mich auf eine Bank, packe mein Pausenbrot (Danke Mama!!) aus und entspanne mich erstmal.

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