Donnerstag, 29. November 2007

Heute da ist mir nichts zu teuer,

morgen geht ja die Reise los. Nach langem hin & her hat es endlich geklappt. Die Angels, Dodgers, Galaxy, Lakers, Mighty Ducks, Kings & Clippers sind alle in Los Angeles beheimatet. Erstaunlicherweise hat L.A. kein NFL-Team und trotzdem ist schaut sich Mike am liebsten Football an. Oakland liegt zwar 8 Std. weit weg und die Raiders gehören mit ihren 3 Siegen bei 11 Spielen nicht gerade zur Créme de la Créme des Sports, aber trotzdem sind sie der Grund um 10 Uhr morgens am Sonntag aufzustehen. Andere Leute gehen in die Kirche oder zu Taco Bell (Insider ;) ).
Ich freue mich riesig und trotzdem bin ich auch ein wenig traurig. Mein Zimmer ist ganz leer und dies wird die letzte Nacht in meiner Bude sein. Nach L.A. hab ich noch 1 1/2 Tage in B.C. bis ich in den Flieger Richtung Heimat steige.
Bis demnächst ihr Lieben!

Montag, 19. November 2007

Ein Bleistift

Ottawa Senators vs. Philadelphia Flyers


Freitag, 16. November 2007

Auf Die Fresse

Ich erhebe mich aus dem Sitz um die Eisfläche sehen zu können. Alle Zuschauer haben sich aus ihren Sitzen erhoben und sind am schreien und klatschen. Die Spieler auf der Bank sind auch aufgestanden und schlagen mit ihren Schlägern gegen die Bande. Die Schiedsrichter stehen wie Randfiguren um die Akteure herum. Es wird weder die Nationalhymne gespielt, noch wurde gerade ein sehenswertes Tor erzielt. Trotzdem ist die Atmosphäre wie in einem Hexenkessel. Es brodelt und alles, weil sich ein paar Spieler dazu entschlossen haben:„to drop the gloves“. Und ich dachte die ganze Zeit, man bräuchte die Handschuhe zum Schutz seiner Hände. Aber weit gefehlt. Die Handschuhe fliegen gemeinsam mit dem Schläger in irgendeine Ecke und schon geht’s los. Die Beste Technik besteht darin, erst dem Gegenüber den Helm wegzuschlagen um besser an seinen Kopf zu gelangen. Die Profis ziehen ihrem Kontrahenten das Trikot über den Kopf, um öfter auf sie einschlagen zu können. Erst wenn beide Spieler auf das Eis gefallen sind greifen die Schiedsrichter ein und damit keiner so etwas nochmal macht gibt es für jeden eine 5-minütige Zeitstrafe. Und alle werden gefeiert als hätten sie gerade den entscheiden Treffer in Overtime geschossen.

Gewalt scheint hier etwas ganz normales zu sein. Schon im Fernsehen wird man damit zugeballert. Talkshows erinnern eher an Wrestling-Events und im abendlichen Programm wird sich beim Ultimate Fighting richtig auf die Fresse gehauen. Kein Beißen, Kratzen, Augen und Eier. Die einzigen Sachen die man nicht darf. Ansonsten sind alle Techniken erlaubt, um den Gegner Kampfunfähig zu machen. Ich habe um 8 Uhr abends einen Kampf gesehen bei dem einer so übel am Kopf verletzt wurde das ich mir fast sicher war das der Kampf abgebrochen wird. Das Blut strömte aus der Wunde am Kopf. Die Wasserstoff-gefärbten Haare waren Blutrot und es bildete sich eine riesige Pfütze aus Blut auf dem Ringboden. Kein Abbruch. Edwin Dewees, so hieß der junge Mann, durfte weiterkämpfen und wurde nur ab zu abgetrocknet. Er gewann den Kampf am Ende noch.

Der Stärkere gewinnt. Das sollen sogar schon die Kinder wissen. Nackte Haut sieht man ganz selten im Canadischen Fernsehen und Alkohol wird hier nie im Fernsehen getrunken. Öffentlich ist das ja verboten. Bei uns wird schon Sonntagmittag angefangen zu saufen. Doppelpass sei dank oder besser Becks. Oder was wollte die Werbung mir da noch weiß machen?

P.S. Die meisten Sender die man hier empfängt sind aus den Vereinigten Amiraten Staaten. Es gibt nur einige canadische Sender. Aber Fernsehen ist, bis auf Sport, langweilig, weil es soviel Werbung gibt. South Park Intro – Werbung, 7 Minuten South Park, Werbung, 10 South Park, Werbung, Abspann.

Dienstag, 6. November 2007

Christoph Nase (fiktiver Titel, bitte nicht mit irgendjemand in Verbindung bringen)

Da ist es wieder. Dieses weiße Pulver das in eleganten Kreisen oft mit von der Partie ist. Berauscht von Absolut Wodka sehe ich wie einer der Gastgeber eine CD-Hülle in der linken Hand hält. Es ist Dan den ich ganz zufällig kennenglernt habe.

Mit meinem Zettel, auf dem alle wichtigen Informationen stehen, mache ich mich auf den Weg Richtung Stadt. Das Hochhaus liegt in der Granville Street. Hier gibt es die meisten Clubs und Bars und am Wochenende trifft sich ganz Vancouver hier. Ich muss trotzdem jemanden fragen wo ich aussteigen muss. Das liegt daran das die Busfahrer fast nie die Stationen ansagen. Hier gibt es auch keine digitale Anzeige und der Bus hält an jeder Ecke. Die Haltestellen sind nach den Kreuzungen benannt und wenn es dunkel ist macht es überhaupt keinen Spaß im vorbeifahren die Straßenschilder zu lesen. Als ich aus dem Bus aussteige sind es noch etwa 5 Minuten bis zum Haus, das ich nach einer Weile finde. Gerade als ich die Straßenseite wechsele, sehe ich einen jungen Mann, der in das gleiche Haus wie ich will. Super, jetzt muss ich nicht klingeln und kann einfach hochfahren.

„Hey what’s up“
„Not much. I’m a little bit drunk“
“That’s ok”
“Can you open the door for me?”
“Sure”
“You better live here”
“Actually I’m just a visitor. A friend of mine invited me to a party/sit-in”
“Oh. Then you must be Felix”

Es war wohl mein Akzent der mich verraten hat. Im Fahrstuhl stellt er sich vor und zeigt seine gerade gekaufte Wodka-Buddel. Im neunten Stock sind wir dann endlich da und als wir in die Wohnung kommen sagt er nur: “Look who I found on the street“. Amanda hat mich wohl schon angekündigt. Ich freue mich, dass ich mit offen Armen Empfangen werde und schenke jedem der will einen Kurzen ein. „This is how we do it in Germany“. Ein Satz den ich oft gebrauche. Die Party ist mehr ein Sit-On, aber zum ersten Mal habe ich das Gefühl dass heute nicht die Bullen kommen. Die Leute trinken zwar viel, aber es läuft definitiv um einiges gesitteter ab als auf allen anderen Haus-Partys auf den en ich bisher war. Einer der Gäste ist Amandas Cousin David. David erzählt mir, dass er aus Nordkorea kommt. Als kleines Baby hat ihn seine Mama in einen Korb vor irgendeine Haustür gelegt. Das kleine Baby hatte ein kleines Namenschild an seinem Handgelenk. Ein paar Wochen später wurde David dann von seiner jetzigen Familie adoptiert. Seitdem lebt er in Vancouver. Seine leiblichen Eltern wird er wohl nie zu Gesicht bekommen. Krasse Geschichte. Mehr und mehr leert sich meine Flasche Alkohol und dann treffe ich es wieder. Servierbereit und in gerader Linie liegen die Portionen auf der CD-Hülle, die Dan mit sich herumträgt. Ich bin froh, dass er mir nichts anbietet. Ich hätte sowieso abgelehnt. Ich lass meine Finger von diesem Zeug und hab auch so ne gute Zeit.

Quizfrage NR.4

2 von 3 Fragen sind bisher beantwortet. Diese ist schwer, aber nicht unlösbar


Wen oder was meint man, wenn man in Vancouver von Louie redet?

Freitag, 2. November 2007

You'll always be my Homie

Lange Rede kurzer Sinn. Im Oktober habe ich wenig für den Blog geschrieben und deshalb bekommt ihr alle die doppelte Ladung für den November. Stories geladen mit Action, hübschen Frauen, Gewalt und Blut und natürlich mir. Klingt wie der nächste erfolgreiche Film aus Hollywood. Der rote Teppich liegt aus, die Menschen kreischen an den Seiten und einer nach dem anderen fährt in seinem Schlitten vor und lässt sich von irgendeinem Butler die Tür öffnen. Die Gesichter lachen in die Kameras der Fotografen und man merkt, dass jeder froh ist hier zu sein. Fleks demnächst in Hollywood. Das ist kein Traum, sondern wird demnächst zur Realität und darüber bin ich sehr glücklich. Facebook sei dank. Facebook ist eine ähnliche Plattform wie das studivz und dank meines überaus unterschätzen Erinnerungsvermögens war es mir möglich einige Leute aus meiner High-School Zeit in den U.S and A. zu finden. Justin z.B. war ein guter Freund meines Gastbruders und nachdem ich ihm geschrieben hatte klingelte zwei Tage später das Telefon bei mir. Ich konnte es kaum fassen als ich Mikes Stimme hörte. Klang genauso wie früher. Ich glaube er hat sich auch sehr gefreut mich zu hören. Knapp sieben Jahre hatten wir nichts voneinander gehört und dabei sind wir während meiner neun Monate in den Staaten gute Freunde gewesen. Inzwischen ist in unseren Leben sehr viel passiert. Meine Gastschwester Denise ist verheiratet und hat zwei Kinder. Es sind zwei Mädchen. Meine Gastmutter ist in diesem Frühling gestorben. Sie wurde im Badezimmer aufgefunden. Kurz bevor sie zur Arbeit fahren wollte. Einen Schuh hatte sie schon angezogen. Es war ein Hirntumor. Keine Schmerzen und der Tot kam schnell. Ich glaube Mike ist immer noch etwas traurig. Seitdem er ausgezogen war, hatte er sich immer besser mit ihr verstanden. Damals kam ich auch nicht immer mit ihrer strengen Erziehung klar, aber sie war trotzdem ein netter Mensch. Paul, der 1 Jahr älter als Mike und Ich ist, sitzt seit 4 Jahren im Knast. Das Urteil lautet „25 to Life“. Ich konnte es erst gar nicht glauben, weil Paul ein lieber Mensch ist und ich mir nicht vorstellen konnte, dass er etwas wirklich Schlimmes getan hatte. Hat er auch nicht.
Ich möchte nie in Amerika leben. Ich konnte nicht fassen was Mike mir erzählte. Paul hatte ein Mädchen im Auto mitgenommen. Auf der Rundfahrt erzählt sie ihm, dass sie noch nicht volljährig ist und er lässt sie daraufhin aussteigen. Sie erzählt die Geschichte ihrem Vater, der Sheriff ist und die Sache zu Protokoll nimmt. Daraufhin wird ein Gerichtsverfahren gegen Paul eingeleitet und es kommt zu dem obengenannten Urteil. Der Richter sagt, er habe sie vergewaltigen und umbringen wollen. Wohlgemerkt sie hat sich nicht bedroht gefühlt, wurde nicht angefasst und ist ohne jeden Kratzer daheim angekommen. Deswegen sitzt er jetzt seit 4 Jahren im Knast und muss fürchten sein ganzes Leben dort zu verbringen. Oh du krankes Land, was tust du deinen Menschen an? Ich hoffe jeder von euch denkt ein bisschen an Paul und ich kann nur dafür beten, dass diese Ungerechtigkeit bald ein Ende hat.
Ich werde wohl ende November für ne Zeit zu Mike nach L.A. fahren. Wie? Das weiß ich selber noch nicht. Nordamerika ist sehr groß und ich tendiere dazu das zu vergessen. Von Vancouver nach Los Angeles sind es 2055 Kilometer. Mit dem Auto dauert die Fahrt etwa 1 Tag. Mit dem Zug bzw. Bus würde es 35 Stunden dauern. Dabei liegen die Städte doch beide am Pazifik. Nur mal zum Vergleich: Von Bremen nach Freiburg sind es 710 Kilometer. Vielleicht habe ich mal wieder Glück und Amanda fährt mit nach Los Angeles. Sie klang gar nicht so abgeneigt und zudem hat sie ein Auto. Mal schauen was die nächsten Tage so bringen. Also stay tuned und freut euch auf weitere prickelnde Geschichten.


P.S. Auszug aus dem Gespräch:

Mike: „ What do you want to do when you’re here?”
Me: “Play Basketball with you and kick your ass!”
Mike : ”That’s not gonna happen”
…. Wir werden ja sehen…….

Dienstag, 23. Oktober 2007

Big Brother Is Watching YOU

Danke für den Link Bruderherz!

http://www.spiegel.de/flash/0,5532,15385,00.html

Montag, 15. Oktober 2007

Wunderbest

Was ein schönes Foto




Hab das grad gefunden...

Dienstag, 9. Oktober 2007

Uhren dürfen nicht ticken...

Die Zeit läuft und keiner kann sie stoppen. Ich erhebe mich langsam aus meinem Bett, um ans Telefon zu gelangen. Das Läuten verschwindet in meinem Kopf und bereits jetzt habe ich mich entscheiden. Ich greife vorsichtig zum Hörer und lasse die Worte auf mich einprasseln. Sie sind von freundlicher Natur und doch kann ich es nicht einschätzen, wie sehr mich diese Person schätzt. Es ist komisch wenn man Leute kennenlernt und nicht weiß wie sehr das Lachen ernst gemeint ist. Ich nehme als eine Momentaufnahme und bin mir ziemlich im Klaren darüber, dass ich die meisten Menschen hier nie wieder in meinem Leben sehen werde. Ich gebe ihnen die Ehre einen Teil meiner kostbaren Zeit mit mir zu verbringen. Manchmal komme ich mir wie ein Weiser vor, der in einer Ecke sitzt und die Ratten in den Käfigen beobachtet. Die rechte Hand hat er auf sein Knie gestützt und in der linken hält er seine rauchende Pfeife. Ab und zu zupft er sich an dem langen Bart, dessen graue Haare ihm den Weg gewiesen haben. Auf dem Weg zum Gipfel oder in die Täler seines Wesens. Die Bäume ringsherum sind riesig und einzigartig. Jeder einzelne sorgt für die frische Luft, die er zum atmen braucht. Von ihren Ästen aus kann er die Welt beobachten und sieht sich selber. Die Füße liegen am Feuer und die Wärme breitet sich von der Mitte über die Fußfläche nach außen. Die Nässe entzieht sich und das kalte Gefühl seines Körpers entschwindet. Wie in Trance bewegen sich die Menschen zu den schlagenden Rhythmen und kaum jemand lässt von dem Gemeinschaftszwang abringen. Wir haben vergessen zu weinen, zu lachen oder zu schreien. Die Faulheit hat es in unsere Herzen geschafft und noch mehr wird uns diese Sehnsucht bewusst. Dabei sind wir so weit entfernt von ihr.
Während ich im Kofferraum liege und den Sternenhimmel verfolge, verschwinden meine Sinne über den Horizont. Der Duft verzaubert meine Nase und ohne zu sehen spüre ich die magische Anziehungskraft eines Körpers, dessen weiche Haut anmutend nach Honig schmeckt. Jede einzelne Bewegung scheint sich über Tage hinweg zu ziehen. Die Bauchmuskeln dürfen sich bewegen und ich realisiere wie gerne ich lache. Es erfüllt den Raum, der auf einmal ganz hell ist und spüre auf einmal wie der Wind eisig an mir vorbeizieht. Meine Augen sind blind und ich kann nur erahnen was geschieht, als es auf einmal einen lauten Knall gibt. Mein Arm fängt an zu Schmerzen und ich sehe wie mir das Blut von meinem Körper auf den Boden tropft. Wie während eines großen Schauers gerinnt der Regen Richtung Erdloch. Ich will nur noch verschwinden, als auf einmal, meine Augen zufallen und mir Schwarz vor Augen wird…Stille…….

Freitag, 21. September 2007

Ein paar schöne Tore vom UEFA-Cup

Tampere United vs. Girondins Bordeaux


What the F***???!

Diese Nacht hatte ich mir sicher anders vorgestellt. Und dann sowas.
Der Tag hatte ganz gut angefangen. Am Sonntag hab ich zum Glück frei und kann somit den Morgen über American Football gucken. Das läuft hier auf vier verschiedenen Kanälen. Und sollte ich mal keines der 4 Spiele attraktiv finden habe ich immer noch das Internet um jedes andere zu sehen. Seelenruhig liege ich auf meinem gemachten Bett, esse genüsslich deutsches, getoastetes Schwarzbrot und ziehe mir die Action rein. Auf einmal klingelt das Telefon und ich geh natürlich ran. Was macht mehr Spaß als Football im Fernsehen zu schauen…selber spielen. Schnell in die kurze Hose und ab zur Templeton High School. Die liegt ganz in der Nähe von meiner Bude. Manche von euch kennen sie evtl. – denn: Die ersten zwei Staffeln von Smallville wurden u.a. dort gedreht. Es gibt dort ein Schwimmbad, drei Basketballkörbe und große Grünflächen. 14 Leute und eine Pille und ich muss sagen das Football echt Spaß macht. In Deutschland ist dieser Sport ja eher eine Randerscheinung und letztes Wochenende hat sich hier in der Profiliga einer schwer verletzt. Ich hab das Spiel live gesehen und es sah auch gar nicht so schlimm aus im ersten Augenblick, aber dann kam der Krankenwagen aufs Spielfeld und der Reporter hatte auf einmal auch kein gutes Gefühl mehr. Die Diagnose war noch schlimmer. Fraktur der Halswirbelsäule. Unfähig die Beine zu bewegen. Einen Tag nach dem Unfall schätzten die Ärzte die Chancen auf eine vollkommende Heilung auf 5%. Inzwischen kann er seine Finger bewegen. Ob er je wieder Football spielt wird strak bezweifelt.
Wir hatten zum Glück mehr Spaß beim spielen. Außer ein paar blauen Flecken ist niemanden irgendwas passiert. Ich durfte sogar Quarterback spielen. Meine ersten 2 Würfe fanden meine Mitspieler und wurden in die Endzone getragen. Ein paar incomplete Passes forcierten mich dann doch als Punter weiterzuspielen. Das klappte dann auch besser und brachte mir ungewollt alte Ereignisse ins Gedächtnis.
Es war ein schöner Sonnentag im Sommer. Ich stand in guter Position zum Tor und sah den Ball genau auf mich zukommen. Im hohen Bogen Flog er zu mir und ich brauchte mich kaum zu bewegen. Ich war so selbstbewusst das ich keinen Gedanken daran verschwendete den Ball vorher anzunehmen. Ich wusste genau wo er hinsollte und der rechte Torwinkel zitterte schon vor Angst. Kein Gegenspieler war in meiner Nähe und ich nahm meine ganze Kraft und schoss. Boom und Sekunden später nochmal Boom (diesmal etwas lauter)….
Zurück zu aktuellen Situationen. Ausgepauert und glücklich diskutierte ich mit den Jungs über dies und jenes. Ich hab sie alle übers Basketballspielen kennengelernt. Lawrence und seine Brüder Philip und J.R. kamen eines Abends zu den Körben. Ich war schon öfters dagewesen, aber leider war nie jemand am spielen und so musste ich immer alleine ein paar Körbe werfen. Diesen Tag kamen sie und fragten ob ich bei einem Spiel dabei wäre. Lawrence ist etwa so groß wie ich und spielt erst seit 5 Monaten Basketball. Das merkt man aber nicht. Er trifft aus dem Feld und kann auch zum Korb ziehen. Seine Eltern kommen aus Hong Kong und den Philippinen. J.R. ist schnell und dribbelt viel. Er ist vielleicht 15. Der Jüngste, mit 13 Jahren, ist Philip. Er kann gut werfen und gibt immer alles. Das muss er auch, weil er der kleinste und dünnste ist. Depak ist größer als ich und blockt alles was in seiner Reichweite liegt. Hong ist wohl der talentierteste. Er ist Mittelgroß, kann schiessen und erinnert mich an einen vom And1-Mixtape. Dann gibt’s noch die Wilson 1 & 2, Evnan und Clavin (der trägt immer ein T-Shirt auf dem Jeff steht).
Nach der frühzeitig beendeten Nacht an der Uni wollte ich mir Mal die Nachtszene in der Stadt anschauen. Evnan wollte als einziger in die Stadt und so habe ich diesen Abend begleitet. Es gibt eine riesige Straße in der viele Bars und Diskotheken liegen. Überall leuchten die Schilder, die Leute sind geschmackvoll angezogen und Security-Leute bewachen die Fast-Food Restaurants. Nachdem er mir alles gezeigt hatte entschieden wir uns in eine Bar zu gehen. Im Fernsehen lief Ultimate Fighting und eine Empfangsdame wies uns einen Platz zu. Das Bier war ganz ok. 4,50 für 0,4. Die Musik zu laut um sich zu unterhalten und so gingen wir nach 2 Bier wieder. Ich wollte mir kurz bei BK was zu essen holen. Die Schlange war natürlich endlos lang und so dauerte es bestimmt 15 Minuten bis ich meinen Burger hatte. Wir setzten uns in eine Ecke und aßen genüsslich das Fast Food. Danach blieben wir noch eine Weile sitzen und schauten uns die vorbeigehenden Frauen an. Dann ging Evnan kurz auf Klo und ich holte ein Bier aus meinem Rucksack und machte es auf. Das hätte ich besser lassen sollen. Ich weiß nicht wieso, aber der Security-Macker brauchte nur 10 Sekunden um an meinem Platz zu sein. Er packte mich am Arm und ich konnte gerade noch das Bier schnappen, das ich auf den Tisch gestellt hatte. Als er mich dann aus dem Laden geschuppst hatte war ich nicht mehr zu halten. Mag ja sein das man kein Bier trinken darf, aber muss der mich gleich so anpacken. Der hat mir nicht einmal die Chance gegeben mich auszudrücken. Ich war so wütend und hätte ihm am liebsten das Bier an den Kopf geworfen. Stattdessen sagte ich nur „What the F***“ und zeigte ihm den Scheibenwischer. Manche Kanadier haben einen an der Klatsche. Als Evnan aus dem Restaurant kam und ich ihm die Geschichte erzählte lachte er nur.

Donnerstag, 20. September 2007

Mitternacht wird das Licht ausgemacht

Meine Vorfreude vor der ersten wirklichen Nacht im Freien war groß. Ich wollte sie erleben. Bei der Party sein, wo niemand vor 4 ins Bett geht, Leute ins Waschbecken pinkeln und Alkoholleichen verteilt über den Raum liegen. Am Samstag sollte es dann endlich losgehen. Ich hatte mich mit Simon, den ich übers Internet kennengelernt hatte, verabredet und wir machten uns vollgepackt mit deutscher Qualität auf den Weg durch die Nacht. Schnell wurden noch zwei überdimensionale Kaffeebecher besorgt und ab ging es in den Bus. Der Kaffee war sehr kalt und gerade deshalb hat er sehr gut geschmeckt. Mit Alkohol ist das hier nämlich so ne Sache. Den gibt’s, wie in Finnland, nur in sogenannten Liquor Stores zu kaufen und man darf ihn „offiziell“ nicht auf der Straße trinken. Aber was man darf und trotzdem sein lässt, steht in einem anderen Buch. Ich hätte auch nie gedacht, dass die Canadier das so genau nehmen. Ein Sechserträger kostet übrigens 12 Dollar und von Humpen haben die hier auch noch nichts gehört.
Wir machten uns also auf den Weg zu einer in der Nähe liegenden Universitäten. Simon Fraser University oder kurz SFU. Was uns gleich zum Anfang auffiel war das alle Leute die wir trafen ziemlich jung waren. Orientierungswoche und alle 18jährigen sind natürlich am Start. Mit solchen Leuten zu reden gestaltet sich meistens ziemlich einfach und kann durchaus stupide sein. Und ich steh mittendrin und fühle mich wie Abe Simpson. In diesem aussichtslosen Gefühlszustand half nur eine Waffe. Das wusste ich sofort. Also griff ich in meinen Rucksack und machte mir gemütlich eine gut gekühlte Dose auf. Als ich dann da so auf dem Campus zwischen all den jungen Hüpfern saß, kamen sie auf einmal an. Ich konnte meinen Ärger kaum in Worte fassen und meine einzige Taktik war einen auf doofen Ausländer zu machen. Einmal die Hosen anhaben, seine dicken Eier fassen und einen auf Park Ranger machen. Studenten der höheren Semester patrouillieren als Sicherheitsleute über den Campus und mahnen jeden der eine Ordnungswidrigkeit begeht. Öffentlich Alkohol trinken gehört natürlich dazu. Genauso wie ohne Begleitung in Gebäude nach Parties zu suchen. „How is it to be a dick?“, habe ich da mal eine junge Dame gefragt, nachdem die mein deutsches Bier ausschütten wollte.
Jeder von diesen Park Rangern hat seinen Bereich für den er Zuständig ist. Die laufen dann solange rum und nerven die Leute, bis jeder ins Bett gegangen ist. Da kann es schon mal vorkommen, dass die in Schlafanzug vor dir stehen. Zudem gibt’s noch so ne Semi-Polizisten die überall rumlaufen. Ich kam mir vor wie in 1984. Alles wäre ja auch gar nicht so schlimm, aber die beenden dann noch alle guten Parties um Mitternacht. Wenn man nicht springt kann man sich woanders sein Zimmer suchen. Oh wie hab ich mich da nach den deutschen Studentenwohnheimen gesehnt und sehnsüchtig an Finnomansen gedacht…Nächstes Wochenende gehe ich in die City und komme erst um 5 nach Hause. Was für ein scheiß System! Ich hatte trotzdem meinen Spaß und hoffe die Leute wachen irgendwann auf. Ziemlich fadenscheinig dass man Alkohol kaufen, trinken und saufen kann, aber keiner darf es wissen. Unfassbar.



Schöner Pulli

Freitag, 14. September 2007

Quizfrage NR.3

Wenn ich groß bin, will ich Detektiv werden. Ein wirklich berühmter Detektiv will ich werden.

Tipp: Exportschlager seines Landes.

Dienstag, 4. September 2007

Oh Canada...

Home

Da sind nun die ersten Bilder meiner neuen Bude. Zum Lachen kommen alle in den Keller. Denn da wohn ich jetzt. Mit nem Marathonläufer zusammen. Manchmal läuft der von der Arbeit nach Hause - 2 1/2 Stunden. Adam ist so Mitte 40 und arbeitet irgendwas mit großen Maschinen. So genau hab ich das nicht verstanden. Und er läuft viel. Deswegen ist er auch selten hier.
Die Vermieter kommen aus Hong Kong. Schöne Grüße an Sonja & Franzi:) Mein Vermieter ist richtig nett. Seine Frau hab ich noch nicht gesehen. Er kommt ab und zu runter und redet mit mir. Dann erzählt er von seiner Heimat, philosophiert über Vancouver oder gibt mir Tipps wo ich was finde. Jeden Samstag klopft er an unsere Tür. Er hat seine drahtlosen Kopfhörer auf und putzt die Wohnung. Ich weiss nicht, ob er an seinem freien Tag nichts besseres vor hat, uns das nicht zu traut oder das einfach nur im Preis inbegriffen ist. Er wischt den Boden, putzt die Küche, saugt, leert die Müllbeutel und wischt die Badewanne. Wahnsinn. Hier nun ein paar Bilder....


Das Haus von vorne. Unten rechts ist mein Zimmer.



Die Küche (hab ich eigentlich für mich alleine, weil Adam (fast) nie kocht)



Mein Zimmer ist ziemlich groß



Die anliegende Strasse

AWESOM-O

Donnerstag, 30. August 2007

Dumm und Dümmer

She is from America :) Wer hätte das gedacht?

Dienstag, 28. August 2007

Quizfrage NR.2

Die Jacke welcher amerikanischen Uni trägt Cem in der Fernsehserie "Türkisch für Anfänger" ?

Sweet #1

Hier einer der möglichen Gewinne:



Sehr lecker und sehr sweet. Weisse Schoki mit ganz vielen und kleinen schwarzen Keksen. MMMMMMMMMMMhhhhhhh

Noch ein Tipp zu Quizfrage #1: Der Preis hat nichts mit schauspielern zu tun!

Goooooooaaaaaaaaaaaaaaaaal

In Canada werden auch schöne Tore geschossen. Nur nicht von Canadiern ;)

Nationalspieler

Fußball oder die Mutter aller Spiele. Seit ich denken kann fasziniert mich dieser Sport. Die Emotionen auf dem Spielfeld, auf den Rängen oder auf dem Sofa daheim. Es ist wie ein Vulkan der auf einmal ausbricht wenn die Pille auf einmal in das richtige Tor landet. Fast so schön wie küssen. Du reißt deine Arme hoch und freust dich mit dem der gerade neben dir steht.

In Canada ist Fußball nur eine Randerscheinung. Die großen Zeiten wo Weltfußballer ihre Karrieren in Nordamerika beendeten sind lange vorbei. Pele, Beckenbauer, oder Carlos Alberto sorgten Ende der Siebziger in den Staaten für einen regelrechten Boom. Auf meinem ersten Spaziergang durch Vancouver wurde mir dies wieder bewusst gemacht. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin mit Tim (der mir die Tür geöffnet hatte) zum 24-7 Laden gegangen. Dabei hatte er mir erzählt das er aus Barbados kommt und damals als er für die Vancouver Whitecaps spielte Nationalspieler seines Landes war. Sein Trainer war damals übrigens ein Deutscher. Manche St.Pauli Fans kennen ihn vielleicht. Eckhard Krautzun will sich an seinen kurzen Auftritt am Millerntor wohl eher nicht erinnern. Dafür kann sich Tim an seine Zeit bei Vancouver erinnern, als er gegen Weltstars wie Gerd Müller oder Paul Breitner spielte. Am meisten hat ihn aber Beckenbauer beeindruckt. Kein Wunder.

Die aktuelle Situation im nordamerikanischen Fußball sieht aus Männersicht eher düster aus. Canada war bei seiner bislang einzigen Teilnahme 1986 in Mexico ohne Punkt und Tor kläglich gescheitert. Die Amerikaner kämpften sich 2002 bis ins Viertelfinale und wurden 1930 sogar Dritter. Trotzdem ist der Fußball hier erst hinter Basketball, Baseball, Football und Eishockey angesiedelt. Wenn überhaupt. Es mag wie guter Zug aussehen dass die Major League Soccer mit David Beckham ein neues Zugpferd zu haben scheint. Beckham konnte Los Angelos noch nicht richtig helfen. Die letzten fünf Spiele wurden allesamt verloren. Mit Denilson wurde der nächste Star für Amerika verpflichtet. Das Geld spielt wohl auch in diesem Fall eine sehr große Rolle. Man kann nur hoffen dass der amerikanische Vereinsfußball bald wieder besser wird. Im Moment macht das zuschauen, trotz Beckham, weniger Spaß. Da steh ich lieber morgens auf und schau mir die Europäer an. Manchmal ganz schön hart. Hier mal ein Wochenendbeispiel:

Samstag: 04:45 Uhr Englische Liga / 06:30 Deutsche Bundesliga / 11:00 & 13:00 Spanische Liga

Sonntag: 04:00 Uhr 2.Bundesliga / 07:00 Englische/Deutsche Liga / 09:00 Spanische Liga

Was tut man nicht alles für ein wenig Spaß und Spannung.

Montag, 27. August 2007

Erste Schritte

Endlich da. Die lange Reise war aber noch nicht beendet. Jetzt ging es darum eine Schlafgelegenheit für heute Abend zu finden. Im Internet suche ich nochmal die Adressen der zwei Jugendherbergen in Vancouver raus und rufe an. Zu meiner Ernüchterung muss ich leider feststellen, dass keine der beiden ein Bett in den nächsten zwei Tagen frei hat. Sind soviele Menschen gerade in Vancouver, oder was?? Was würde jetzt der Wolf sagen??

Die nächste Lösung ist schnell gefunden. Ich kaufe mir eine Zeitung und durchforste erstmal den Wohnungsmarkt. Ganz schön teuer hier. Die günstigen, gut klingenden Wohnungen sind schnell unterstrichen. Jetzt noch ein paar Quarters kleingemacht und ab zu den Telefonen. Die sind hier nebeneinander angereiht und haben alle einen schönen Sitzplatz. Die ersten Anrufe sind alles andere als toll. Die Leute sind zwar alle nett, aber die Zimmer sind entweder weg oder mein Aufenthalt ist den Leuten zu kurz. Dann kommt doch noch ein Lichtblick. Eine asiatisch klingende Frau erzählt mir von einem Zimmer, welches ab sofort zur Verfügung stehen würde. Leider kann ich es am morgigen Tag ansehen. Damit wäre die Frage für heute immer noch nicht geklärt.

Hotel käme auch in Frage, aber das Geld will ich lieber sparen. Zum Glück findet sich noch jemand mit einem Angebot. Ich kann sogar heute noch vorbei schauen. Das gestaltet sich jedoch schwieriger als angenommen. Das Bus-System in Vancouver ist eine einzige Katastrophe. Es fahren soviele Busse durch die Stadt, dass der Plan auf dem alle abgebildet, wie ein einzigartiges Kunstwerk aussieht. Die Leute an der Infostelle sind glücklicherweise so nett, dass sie mir einen Plan für die Strecke geben. Ich muss zweimal umsteigen um an mein Ziel zu gelangen. Die Busse sind überfüllt von Werbung und die Haltestellen werden nicht angesagt/angezeigt.

Nach fast zwei Stunden bin ich dann endlich am Ziel. Die Nachbarschaft scheint sehr ruhig zu sein. Eine nette Umgebung mit viel Bäumen und wie ich später erfahre, Nahe der Uni. Ein Schwarzer öffnet mir die Tür und scheint nicht zu wissen wer vor ihm steht. „The Ad in the paper“, stammele ich nur. „Bryan“ brüllt er nach oben. Im Eingang stehen überall Schuhe. Rechts ist eine Tür und links geht eine Treppe nach oben. Der Boden ist mit einem beigefarbenden Teppich bestückt. Bryan kommt die Treppe herunter. Er ist wohl Ende 30, hat kurze Haar und ein typisches „nice to meet you“ Lächeln. Er gibt mir die Hand und wir gehen nach Oben. Das Zimmer ist klein und hat nur ein Bett und einen Schrank. Außerdem sieht es noch bewohnt aus. Im Wohnzimmer liegt der dritte Mieter, namens Greg, auf dem Sofa. Das Wohnzimmer ist groß und hat einen großen Fernseher auf dem gerade Baseball zu sehen ist. Die Küche hat einen großen Kühlschrank. Der Tisch ist voll mit Altpapier und die Pfandflaschen stehen in der Ecke. Auf der Veranda sieht man die schönen Berge und die umliegenden Häuser. Es ist ganz still und ich nehme mir einen Augenblick und schließe die Augen. Mein Gespräch mit Bryan verläuft sehr gut. Er scheint sehr nett zu sein und findet mich auch sympathisch. Dann fragt er mich ob ich ihm jemand nennen könnte der schon einmal mit mir zusammen gewohnt hat. Will der etwa in Spanien anrufen?? Ich gebe ihm die Nummer von meiner Mama, die er sofort anruft und danach noch überzeugter von mir wirkt. Da habe ich ja nochmal Glück gehabt, dass sie nicht alles erzählt hat;) Ich bin so froh. Es scheint alles perfekt zu sein und auf einmal ist alles doch ganz anders. Das Zimmer ist leider erst zum 1.September frei und langsam muss ich mich wohl mit einem Hotelbett anfreunden. Das Sofa im Wohnzimmer sieht so verlockend aus und meine Motivation jetzt um 9 Uhr abends noch ein Hotel zu suchen ist gleich null. Ich nehme meinen Mut zusammen und erkläre Bryan meine Lage und biete sogar ihm sogar Geld an. Er hat ein gutes Herz und will sogar mein Geld nicht. Während ich mich auf der Veranda entspanne und mein Glück kaum fassen kann, bezieht er mein das Schlafsofa. Danke!

Vancouver

Die Businessklasse sieht echt beeindruckend aus. Die Sessel sind so riesig, das selbst überdimensionale Menschen kein Problem beim Reisen haben sollten. Die haben sogar ne persönliche Fussablage. Was für ein Komfort. Meine Sitznummer befindet sich fast ganz hinten. Neben mir sitzt natürlich ein Pärchen. Sie müssen aufstehen um mich durchzulassen. Sie hat wunderschöne kurze blonde Haare und trägt ein schwarzes Kleid. Als sie aufsteht kann man fast ihre Nippel sehen. Aber nicht das ich hingesehen hätte. Ihre Gesichtszüge sehen ganz und gar nicht amerikanisch aus. Ich tippe auf Osteuropa. Der Mann hat markante Gesichtszüge. Sein T-Shirt presst sich an seinen wohlgeformten Oberkörper an. Er sieht fast so aus wie einer dieser Holzfäller aus dem Fernsehen. In windiger Eile schwingen sie die Axt von über Kopf aus auf den auf dem Boden liegenden Baumstamm. Typisch amerikanisch. Seit der Kindheit wird den Kinder beigebracht schneller und besser als der andere zu sein. Knirpse spielen um Baseballmeisterschaften und ganz Amerika kann per TV live dabei sein. Und damit auch für jeden Menschen etwas zum sich messen dabei ist werden gleich ganz tolle Sportarten erfunden. Buchstabieren für die Schlauen, Hundeweitsprung für die Tierliebhaber, Wettfischen für die Geduldigen, Schönheitswettbewerbe für die Dummen oder Bäume fällen für die Naturverliebten.

Nachdem Essen merke ich zum ersten Mal, dass das Pärchen deutsch spricht. Der Akzent ist nicht zu überhören. Meine erste Vermutung bestätigt sich dann später. Sie kommen aus der Schweiz und fahren zum Campen nach Canada. Er hat schon die komplette Route ausgewählt und zeigt sie mir vorfreudig auf der Karte. Rund um Vancouver sind die schönsten Seen und Berge ausgewählt. In der Stadt seien sie wahrscheinlich nur am ersten und am letzten Abend. Der Reiseführer zeigt welch schöne Wildnis Canada hat und ich spüre wie sehr ich einmal diese wunderschönen Orte live erleben möchte. Ich weiß zwar nicht wann, aber es wird passieren.

Zum Glück gibt es an Bord von British Airways viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Sie ist in dem Sitz vor dir eingebaut. Es ist ein kleiner Bildschirm der viele Möglichkeiten bietet. Musik hören, Nachrichten, Serien oder Filme anschauen. Ich entscheide mich für die Filme. Dank 300, Shrek 3 und Das Leben der Anderen vergeht die Zeit wie im Fluge. Ich kann zum Glück auch ein wenig schlafen. Das liegt bestimmt daran, das ich letzte Nacht nur drei Stunden geschlafen habe.

Die Landung bahnt sich an und ich kann mir einen ersten Eindruck von oben machen. Vancouver sieht genauso wie eine amerikanische Stadt aus. Viele Einfamilienhäuser und quadratisch angeordnet. Die Sonne scheint und lässt die Stadt noch schöner aussehen. Als wir kurze Zeit später gelandet sind, merke ich wie erschöpft ich bin. Ich kämpfe mich zur Gepäckausgabe vor und sehe wie die Gepäckstücke vom Laufband genommen werden und immer mehr Leute den Flughafen Richtung Ausgang verlassen. Nach einer halben Ewigkeit bekomme ich langsam Angst um mein Gepäck. Der Gang zur Information gibt mir die Sicherheit. Mein Rucksack mit meinen Klamotten und dem Schlafsack ist immer noch in London und ich bekomme ihn wahrscheinlich erst morgen. Langsam verlasse ich den Flughafen, setze mich auf eine Bank, packe mein Pausenbrot (Danke Mama!!) aus und entspanne mich erstmal.

Donnerstag, 23. August 2007

Quizfrage NR.1

Gewinne, Gewinne, Gewinne

Welchen Titel gewann der Bösewicht (spielt in dem Film der mit meiner Blogadresse zu tun hat) 1968?


Der/Die erste der/die richtig antwortet (als Kommentar) gewinnt was. Überleg ich mir noch.

London

Das vereinigte Königreich sieht aus der Ferne sehr nett aus. Die Autos fahren zwar auf der "falschen" Seite, aber dafür sehe ich aus dem Flugzeug ein Stadion nach dem anderen. In einem wird sogar gerade Rugby gespielt. Hätte ich etwas mehr Zeit, würde ich durch die Strassen Londons laufen. Aber der Aufenthalt ist dauert gerade einmal eine Stunde und der Flughafen soll recht groß sein. Vielleicht komme ich später nochmal wieder....
Dieser schöne englische Akzent ist sofort in meinen Ohren als ich gelandet bin. Die Stewardessen haben kaum ein Wort mit mir gesprochen. Hier in Heathrow ist alles anders. Überall laufen Menschen umher. Es sind auch viele Ausländer unterwegs. In spanisch, chinesich, portugiesisch und vielen anderen Sprachen unterhalten sich die Leute. Der Weg zu den Sicherheitskontrollen ist lang. Immer mehr Menschen strömen zusammen. Jede Mensaschlange ist im Gegensatz zu dieser ein Witz. Schon von weitem kann ich die Vorbereitungsschilder sehen. Sogar meine Schuhe muss ich ausziehen und sie auf das Laufband legen. Ein paar Kinder werden gelangweilt von ihren Eltern hinter sich hergezogen. Es dauert ungefähr eine Stunde bis ich endlich die Sicherheitspassage passiert habe.
Als ich zum Informationscenter gehe um mir den Weg erklären zu lassen, sagt mir der nette junge Mann "Please hurry up. They are already checking in. You have to go right away to the gate" Ja ist ja schon gut...
Zügig begebe ich mich in die Richtung. Plötzlich rennt einer an mir vorbei. Panik und Sportgeist lassen mir keine andere Wahl. Den Mann habe ich schnell abgehängt und schon von weitem kann ich das Gate sehen. Es ist natürlich ganz hinten. Die Leute sind immer noch am einsteigen und so verlangsame ich meinen Gang. Als ich zurück blicke sehe ich den anderen Mann ausgebrannt auf dem Boden liegend und nach Luft schnappen. Den habe ich aber abgezogen, denke ich. Zufrieden und nach Schweiss riechend steige ich das Flugzeug ein, welches den Boden erst 20 Minuten später verlässt. Jetzt kann ich endlich schlafen...

Hamburg

Manchen Menschen mag es ja gefallen früh aufzustehen. Die Sonnenstrhlen scheinen durch das Fenster, die Vögel begrüßen den Tag und alles wirkt noch ganz friedlich. Langsam erhebt man sich aus sich seiner Schlafposition, begibt sich zur Dusche und kann danach genüßlich frühstücken. Und das gute daran: Der Mensch hat noch den ganzen Tag vor sich.
An diesem Tag fühlte ich mich an meine Oma erinnert. Wenn ich früher meine Ferien bei ihr verbrachte war sie immer die erste die wach wurde. Ich stand damals auch nicht spät auf, aber trotzdem war sie schon immer auf den Beinen.
Das Frühstück an diesem Tag ass ich sehr gemächlich. Normalerweise esse ich morgens nie etwas. Meistens brauche ich mindestens eine Stunde bis ich etwas Appetit verspüre. Nachdem ich mich von meiner Mama verabschiedet habe, bringt mich mein Bruder zum Bahnhof. Ich steige in den Zug ein und hätte auf der Stelle einschlafen können. Als ich endlich in Hamburg bin mache ich mich auf den Weg nach Fuhlsbüttel. Ich, schwer bepackt mit meinem Wanderrucksack, der Kamera-Gürteltasche und meinem Rucksack und alle anderen Leute auf dem Weg zur Arbeit oder zur nächsten Party:)
Zum Glück bin ich so früh losgefahren das ich überpünktlich am Flughafen ankomme. Zu meinem Bedauern muss ich feststellen das noch kein Mitarbeiter von British Airways am arbeiten ist. SUPER. Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten.
Als ich da so sitze und nicht einmal ein Arsch vorbeigeht, den man etwas länger hätte anschauen können, sehe ich am Air Berlin Schalter riesige Gestalten stehen. Mein Sportlerblick erkennt sofort: Das ist die chinesische Basketballnationalmannschaft. Die haben ja gestern hier in Hamburg gespielt. Und haushoch gegen die Deutschen verloren. Schade, ich hätte lieber die Deutschen gesehen. Bei den Chinesen kennt man eh nur Yao Ming. Nach einer Viertelstunden machen sich die Chinesen dann auf den Weg zum Flieger.
And guess what? Keine fünf Minuten später ist die deutsche Nationalmannschaft am Schalter. Femerling, Demirel, Nikatbatse und natürlich der MVP. Ich beobachte das ganze aus der Ferne. Alle scherzen miteinander. Okulaja hat sogar seinen Sohn auf dem Arm. Femerling fängt an Okulaja Jr. zu ärgern. Sie sehen so aus als wären sie eine große Familie. Nach dem einchecken kommen dann die ersten Autogrammjäger. Sie stellen sich neben die Riesen und lassen sich fotografieren. Eigentlich sind es doch nur Menschen. Diese spielen halt etwas besser Basketball als andere. Der MVP winkt nochmal in irgendeinen Fotoapparat und Sekunden später ist der Flughafen so ruhig wie vorher.
Jetzt kann ich auch endlich meinen schweren Rucksack auf die Reise schicken. Zum meinem erstaunen soll der Rucksack zu den übergroßen Gepäckstücken gebracht werden. Ich darf ihn natürlich zu dem speziellen Schalter tragen. Als das geschafft ist kann es endlich losgehen...

Samstag, 18. August 2007

Abschied

Der letzte Pass ist gespielt. Der Ball liegt seelenruhig auf der 5-Meter-Raum Linie und wartet darauf in den Nachthimmel geschossen zu werden. Der Schiedsrichter schaut routiniert auf seine Armbanduhr und lässt den Torwart noch einmal seine Arbeit verrichten ehe er sich entschließt dem Spektakel ein Ende zu setzen.

Denn das war es auf jeden Fall. Die kroatischen Fans verwandelten das Weserstadion in einen Hexenkessel. Die Werderfans konnten gegen die 90-minütige Anfeuerungsrufe der gegnerischen Anhänger kaum etwas entgegensetzen. Auf dem Platz sah das Kräfteverhältnis in der 1.Halbzeit ähnlich aus. Dinamo Zagreb stand sehr gut in der Abwehr und ließ nur eine Torchance durch Sanogo zu. Ihre sehr gut vorgetragenen Konter ließen die Bremer Hintermannschaft oft alt aussehen. Allein ihrer Abschlussschwäche und Tim Wiese war es zu verdanken das es zur Pause nur 0:1 aus Sicht der Wederaner hieß.

Mein erstes Werder-Spiel diese Saison endete dank der Eingewechselten Hugo Almeida und Daniel Jensen noch mit 2:1. Es bleibt zu hoffen, dass sich Werder in zwei Wochen erheblich steigert. Und so verlasse ich meine Sitzschale, blicke noch einmal auf das Spielfeld und freue mich auf das nächste Spiel.

So wie mit dem Fußball ist es auch mit meinen Freunden. Manche von Ihnen kenne ich schon lange und jeder hat seinen besonderen Platz in meinem Herzen. Alle sind unterschiedlich und so waren auch die Verabschiedungen mit ihnen. Es wurde gewunken, umarmt, geküsst oder angerufen. Richtig traurig war ich eigentlich nie. Ich weiß, dass ich die, die mir viel bedeuten wiedersehen werde und darauf freue ich mich. Und natürlich auf das Abenteuer das vor mir liegt.

Jetzt sind es noch knapp fünf Stunden bis die Reise los geht. Erst nach Hamburg, dann mit dem Flieger nach London und dann mit der neuesten Technologie nach Canada…denn ich bin schon um 14:30 Uhr in Vancouver und das obwohl ich das Königreich erst um 13 Uhr verlasse. Wahnsinn.

Stay tuned.