Freitag, 21. September 2007

Ein paar schöne Tore vom UEFA-Cup

Tampere United vs. Girondins Bordeaux


What the F***???!

Diese Nacht hatte ich mir sicher anders vorgestellt. Und dann sowas.
Der Tag hatte ganz gut angefangen. Am Sonntag hab ich zum Glück frei und kann somit den Morgen über American Football gucken. Das läuft hier auf vier verschiedenen Kanälen. Und sollte ich mal keines der 4 Spiele attraktiv finden habe ich immer noch das Internet um jedes andere zu sehen. Seelenruhig liege ich auf meinem gemachten Bett, esse genüsslich deutsches, getoastetes Schwarzbrot und ziehe mir die Action rein. Auf einmal klingelt das Telefon und ich geh natürlich ran. Was macht mehr Spaß als Football im Fernsehen zu schauen…selber spielen. Schnell in die kurze Hose und ab zur Templeton High School. Die liegt ganz in der Nähe von meiner Bude. Manche von euch kennen sie evtl. – denn: Die ersten zwei Staffeln von Smallville wurden u.a. dort gedreht. Es gibt dort ein Schwimmbad, drei Basketballkörbe und große Grünflächen. 14 Leute und eine Pille und ich muss sagen das Football echt Spaß macht. In Deutschland ist dieser Sport ja eher eine Randerscheinung und letztes Wochenende hat sich hier in der Profiliga einer schwer verletzt. Ich hab das Spiel live gesehen und es sah auch gar nicht so schlimm aus im ersten Augenblick, aber dann kam der Krankenwagen aufs Spielfeld und der Reporter hatte auf einmal auch kein gutes Gefühl mehr. Die Diagnose war noch schlimmer. Fraktur der Halswirbelsäule. Unfähig die Beine zu bewegen. Einen Tag nach dem Unfall schätzten die Ärzte die Chancen auf eine vollkommende Heilung auf 5%. Inzwischen kann er seine Finger bewegen. Ob er je wieder Football spielt wird strak bezweifelt.
Wir hatten zum Glück mehr Spaß beim spielen. Außer ein paar blauen Flecken ist niemanden irgendwas passiert. Ich durfte sogar Quarterback spielen. Meine ersten 2 Würfe fanden meine Mitspieler und wurden in die Endzone getragen. Ein paar incomplete Passes forcierten mich dann doch als Punter weiterzuspielen. Das klappte dann auch besser und brachte mir ungewollt alte Ereignisse ins Gedächtnis.
Es war ein schöner Sonnentag im Sommer. Ich stand in guter Position zum Tor und sah den Ball genau auf mich zukommen. Im hohen Bogen Flog er zu mir und ich brauchte mich kaum zu bewegen. Ich war so selbstbewusst das ich keinen Gedanken daran verschwendete den Ball vorher anzunehmen. Ich wusste genau wo er hinsollte und der rechte Torwinkel zitterte schon vor Angst. Kein Gegenspieler war in meiner Nähe und ich nahm meine ganze Kraft und schoss. Boom und Sekunden später nochmal Boom (diesmal etwas lauter)….
Zurück zu aktuellen Situationen. Ausgepauert und glücklich diskutierte ich mit den Jungs über dies und jenes. Ich hab sie alle übers Basketballspielen kennengelernt. Lawrence und seine Brüder Philip und J.R. kamen eines Abends zu den Körben. Ich war schon öfters dagewesen, aber leider war nie jemand am spielen und so musste ich immer alleine ein paar Körbe werfen. Diesen Tag kamen sie und fragten ob ich bei einem Spiel dabei wäre. Lawrence ist etwa so groß wie ich und spielt erst seit 5 Monaten Basketball. Das merkt man aber nicht. Er trifft aus dem Feld und kann auch zum Korb ziehen. Seine Eltern kommen aus Hong Kong und den Philippinen. J.R. ist schnell und dribbelt viel. Er ist vielleicht 15. Der Jüngste, mit 13 Jahren, ist Philip. Er kann gut werfen und gibt immer alles. Das muss er auch, weil er der kleinste und dünnste ist. Depak ist größer als ich und blockt alles was in seiner Reichweite liegt. Hong ist wohl der talentierteste. Er ist Mittelgroß, kann schiessen und erinnert mich an einen vom And1-Mixtape. Dann gibt’s noch die Wilson 1 & 2, Evnan und Clavin (der trägt immer ein T-Shirt auf dem Jeff steht).
Nach der frühzeitig beendeten Nacht an der Uni wollte ich mir Mal die Nachtszene in der Stadt anschauen. Evnan wollte als einziger in die Stadt und so habe ich diesen Abend begleitet. Es gibt eine riesige Straße in der viele Bars und Diskotheken liegen. Überall leuchten die Schilder, die Leute sind geschmackvoll angezogen und Security-Leute bewachen die Fast-Food Restaurants. Nachdem er mir alles gezeigt hatte entschieden wir uns in eine Bar zu gehen. Im Fernsehen lief Ultimate Fighting und eine Empfangsdame wies uns einen Platz zu. Das Bier war ganz ok. 4,50 für 0,4. Die Musik zu laut um sich zu unterhalten und so gingen wir nach 2 Bier wieder. Ich wollte mir kurz bei BK was zu essen holen. Die Schlange war natürlich endlos lang und so dauerte es bestimmt 15 Minuten bis ich meinen Burger hatte. Wir setzten uns in eine Ecke und aßen genüsslich das Fast Food. Danach blieben wir noch eine Weile sitzen und schauten uns die vorbeigehenden Frauen an. Dann ging Evnan kurz auf Klo und ich holte ein Bier aus meinem Rucksack und machte es auf. Das hätte ich besser lassen sollen. Ich weiß nicht wieso, aber der Security-Macker brauchte nur 10 Sekunden um an meinem Platz zu sein. Er packte mich am Arm und ich konnte gerade noch das Bier schnappen, das ich auf den Tisch gestellt hatte. Als er mich dann aus dem Laden geschuppst hatte war ich nicht mehr zu halten. Mag ja sein das man kein Bier trinken darf, aber muss der mich gleich so anpacken. Der hat mir nicht einmal die Chance gegeben mich auszudrücken. Ich war so wütend und hätte ihm am liebsten das Bier an den Kopf geworfen. Stattdessen sagte ich nur „What the F***“ und zeigte ihm den Scheibenwischer. Manche Kanadier haben einen an der Klatsche. Als Evnan aus dem Restaurant kam und ich ihm die Geschichte erzählte lachte er nur.

Donnerstag, 20. September 2007

Mitternacht wird das Licht ausgemacht

Meine Vorfreude vor der ersten wirklichen Nacht im Freien war groß. Ich wollte sie erleben. Bei der Party sein, wo niemand vor 4 ins Bett geht, Leute ins Waschbecken pinkeln und Alkoholleichen verteilt über den Raum liegen. Am Samstag sollte es dann endlich losgehen. Ich hatte mich mit Simon, den ich übers Internet kennengelernt hatte, verabredet und wir machten uns vollgepackt mit deutscher Qualität auf den Weg durch die Nacht. Schnell wurden noch zwei überdimensionale Kaffeebecher besorgt und ab ging es in den Bus. Der Kaffee war sehr kalt und gerade deshalb hat er sehr gut geschmeckt. Mit Alkohol ist das hier nämlich so ne Sache. Den gibt’s, wie in Finnland, nur in sogenannten Liquor Stores zu kaufen und man darf ihn „offiziell“ nicht auf der Straße trinken. Aber was man darf und trotzdem sein lässt, steht in einem anderen Buch. Ich hätte auch nie gedacht, dass die Canadier das so genau nehmen. Ein Sechserträger kostet übrigens 12 Dollar und von Humpen haben die hier auch noch nichts gehört.
Wir machten uns also auf den Weg zu einer in der Nähe liegenden Universitäten. Simon Fraser University oder kurz SFU. Was uns gleich zum Anfang auffiel war das alle Leute die wir trafen ziemlich jung waren. Orientierungswoche und alle 18jährigen sind natürlich am Start. Mit solchen Leuten zu reden gestaltet sich meistens ziemlich einfach und kann durchaus stupide sein. Und ich steh mittendrin und fühle mich wie Abe Simpson. In diesem aussichtslosen Gefühlszustand half nur eine Waffe. Das wusste ich sofort. Also griff ich in meinen Rucksack und machte mir gemütlich eine gut gekühlte Dose auf. Als ich dann da so auf dem Campus zwischen all den jungen Hüpfern saß, kamen sie auf einmal an. Ich konnte meinen Ärger kaum in Worte fassen und meine einzige Taktik war einen auf doofen Ausländer zu machen. Einmal die Hosen anhaben, seine dicken Eier fassen und einen auf Park Ranger machen. Studenten der höheren Semester patrouillieren als Sicherheitsleute über den Campus und mahnen jeden der eine Ordnungswidrigkeit begeht. Öffentlich Alkohol trinken gehört natürlich dazu. Genauso wie ohne Begleitung in Gebäude nach Parties zu suchen. „How is it to be a dick?“, habe ich da mal eine junge Dame gefragt, nachdem die mein deutsches Bier ausschütten wollte.
Jeder von diesen Park Rangern hat seinen Bereich für den er Zuständig ist. Die laufen dann solange rum und nerven die Leute, bis jeder ins Bett gegangen ist. Da kann es schon mal vorkommen, dass die in Schlafanzug vor dir stehen. Zudem gibt’s noch so ne Semi-Polizisten die überall rumlaufen. Ich kam mir vor wie in 1984. Alles wäre ja auch gar nicht so schlimm, aber die beenden dann noch alle guten Parties um Mitternacht. Wenn man nicht springt kann man sich woanders sein Zimmer suchen. Oh wie hab ich mich da nach den deutschen Studentenwohnheimen gesehnt und sehnsüchtig an Finnomansen gedacht…Nächstes Wochenende gehe ich in die City und komme erst um 5 nach Hause. Was für ein scheiß System! Ich hatte trotzdem meinen Spaß und hoffe die Leute wachen irgendwann auf. Ziemlich fadenscheinig dass man Alkohol kaufen, trinken und saufen kann, aber keiner darf es wissen. Unfassbar.



Schöner Pulli

Freitag, 14. September 2007

Quizfrage NR.3

Wenn ich groß bin, will ich Detektiv werden. Ein wirklich berühmter Detektiv will ich werden.

Tipp: Exportschlager seines Landes.

Dienstag, 4. September 2007

Oh Canada...

Home

Da sind nun die ersten Bilder meiner neuen Bude. Zum Lachen kommen alle in den Keller. Denn da wohn ich jetzt. Mit nem Marathonläufer zusammen. Manchmal läuft der von der Arbeit nach Hause - 2 1/2 Stunden. Adam ist so Mitte 40 und arbeitet irgendwas mit großen Maschinen. So genau hab ich das nicht verstanden. Und er läuft viel. Deswegen ist er auch selten hier.
Die Vermieter kommen aus Hong Kong. Schöne Grüße an Sonja & Franzi:) Mein Vermieter ist richtig nett. Seine Frau hab ich noch nicht gesehen. Er kommt ab und zu runter und redet mit mir. Dann erzählt er von seiner Heimat, philosophiert über Vancouver oder gibt mir Tipps wo ich was finde. Jeden Samstag klopft er an unsere Tür. Er hat seine drahtlosen Kopfhörer auf und putzt die Wohnung. Ich weiss nicht, ob er an seinem freien Tag nichts besseres vor hat, uns das nicht zu traut oder das einfach nur im Preis inbegriffen ist. Er wischt den Boden, putzt die Küche, saugt, leert die Müllbeutel und wischt die Badewanne. Wahnsinn. Hier nun ein paar Bilder....


Das Haus von vorne. Unten rechts ist mein Zimmer.



Die Küche (hab ich eigentlich für mich alleine, weil Adam (fast) nie kocht)



Mein Zimmer ist ziemlich groß



Die anliegende Strasse

AWESOM-O